Welcher Boden fürs Badezimmer?

Sophie Pussehl Sophie Pussehl
Umbau & energetische Sanierung eines Bungalows von 1962, puschmann architektur puschmann architektur حمام
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Die Zeiten, in denen das Bad als reine “Nasszelle” genutzt und lediglich mit Sanitärprodukten ausgestattet wurde, die der reinen Funktion und nicht der Ästhetik dienten, sind passé. Wer heutzutage ein Bad einrichtet oder saniert, möchte sich einen eigenen Wellnessbereich schaffen sowie einen persönlichen Ort, um sich erholen zu können. Mit etwas Fantasie und ein bisschen Einsatz lassen sich gekonnt kleine Badeparadiese schaffen. Doch bei der Gestaltung sollte nicht nur Wert auf die Einrichtung und Farbwahl der Wände gelegt werden. Ebenso wichtig ist der Bodenbelag, den wir stets betreten. Dabei sollte das Gefühl so angenehm und behaglich wie möglich sein. Aber auch in der Gesamterscheinung ist der Boden unentbehrlich, schließlich gehört dieser zum Raumkonzept dazu. Wir stellen euch im Folgenden vor, welche Materialien für den Badezimmerboden genutzt werden können und sich besonders gut eignen. 

1. Fliesen als Bodenbelag

Ein Belag aus Fliesen ist immer noch die häufigste Bodenart im Badezimmer. Doch wer nur an weiße Fliesen mit grauen Fugen denkt, die den Raum trostlos und kühl wirken lassen, dem sei gesagt, dass dies nicht alles ist. Fliesen gibt es mittlerweile in unterschiedlichsten Größen, Ausführungen und Farben. Mosaikfliesen beispielsweise erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, da sie unglaublich vielfältig und individuell zum Einsatz gebracht werden können – ob großflächig auf Boden und an Wänden oder zur Hervorhebung einzelner Bereiche; Mosaikfliesen sind stets stilsicher. Aber auch große Fliesen beispielsweise in Anthrazit oder Schwarz können gezielt als dekoratives Element eingesetzt werden und dem Bad ein ganz besonderes Aussehen verleihen. So bilden sie einen tollen Rahmen für weiße Sanitäranlagen und Mobiliar aus Holz. Damit schaffen sie nicht nur einen individuellen Look, sondern auch eine behagliche Raumatmosphäre.

Dabei müssen Bodenfliesen vor allem robust sein, da sie ständig beansprucht werden. Auch eine regelmäßige Reinigung ist zu empfehlen. Denn gerade im Bad landen schnell mal Wasser und Schaum auf dem Boden, was für Kalkränder und unschöne Flecken sorgt. Allerdings gibt es derweil sogar richtige Innovationen unter den Fliesen. Hierzu zählen solche mit Lotuseffekt, die so beschichtet sind, dass Flüssigkeiten einfach abperlen. Und auch rutschhemmende Fliesen, die überaus trittsicher sind und ein Weggleiten verhindern, zählen dazu. Fliesen sind also gar nicht so langweilig, wie man auf den ersten Blick denkt.

2. Naturstein

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Naturstein ist mit einer der der schönsten Baustoffe, die die Natur hervorgebracht hat. Aufgrund der mühsamen Gewinnung von Naturstein, konnten sich diesen früher nur Wenige und zumeist Wohlhabende leisten. Aufgrund moderner Gewinnungs- und Verarbeitungstechnologie jedoch ist Naturstein heute für nahezu jedermann recht erschwinglich. Dabei besticht der natürliche Baustoff vor allem durch seine anmutende Optik, die jedem Badezimmer Gemütlichkeit, Ruhe und eine edle Erscheinung verschafft. 

Naturstein gibt es in polierter und geschliffener Form, wodurch er seine glänzende Oberfläche bekommt. Immer mehr steigt aber auch die Nachfrage nach naturbelassenem Stein, der für seine raue Oberfläche charakteristisch ist. Als Bodenbelag im Badezimmer empfiehlt sich jedoch die geschliffene Variante. Naturstein hat die Eigenschaften, dass dieser problemlos hohen Temperaturen und starker Feuchtigkeit ausgesetzt werden kann. Zudem ist die Oberfläche leicht zu reinigen und zu pflegen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass Naturstein die von Heizkörpern oder Fußbodenheizungen angegebene Wärme leicht speichert und wieder an den Raum abgeben kann. Das sorgt nicht nur für ein überaus angenehmes Raumklima, sondern ebenso für absolute Wohlfühlmomente. 

3. Bodenbelag Marmor

Marmor ist ein ganz besonderes und edles Material, das vor allem durch seine einzigartige Textur besticht. Dabei entsteht Marmor durch langwierige Umwandlungen verschiedener Mineralien im Erdinneren, die großer Hitze und starkem Druck ausgesetzt werden. Das erklärt, warum Marmor mit zu den teuersten Werkstoffen gehört. Am meisten bekannt ist wohl der italienische Carrara-Marmor, dessen so genanntes weißes Gold sich noch immer großer Beliebtheit erfreut. Generell aber weist Marmor ein breit gefächertes Farbspektrum auf, dass von unterschiedlichsten Nuancen, Schattierungen und Farbkombinationen durchzogen wird. Da diese bei jedem Stück Marmor einzigartig sind, habt ihr mit jeder Auswahl – und sei diese noch so schwierig – in jedem Falle ein Unikat. Neben den gestalterischen Möglichkeiten die Marmor euch bietet, überzeugt dieser ebenso durch seine wasserfeste und leicht zu reinigende Eigenschaften, weshalb er sich auch gut als Bodenbelag im Bad eignet.

4. Holzboden

Gerade im Badezimmer, wo man öfter auch mal barfuss ist, wünscht man sich einen warmen und behaglich wirkenden Boden. Und was liegt hier näher als ein Belag aus Holz? Die Aussage, dass sich Holz und Wasser nicht miteinander vertragen, ist dabei längst überholt. Echtholz beispielsweise kann im Wohnzimmer genauso gut wie im Bad verlegt werden, wenn man dabei ein paar Pflegehinweise beachtet. 

Wenn ihr Parkett in Erwägung zieht, sind vor allem harte Holzarten wie Eiche oder Nussbaum geeignet, die bei Nässe nur geringfügig quellen. Tipp: Es empfiehlt sich eine vollflächige Verklebung des Holzes mit dem Boden, damit sich dieser aufgrund der Feuchtigkeit nicht irgendwann hebt. Ebenso ratsam ist es, die Oberfläche mit Öl oder Wachs zu versiegeln, sodass Wasser nicht durch Risse in das Holz geraten kann. Im Grunde ist die Handhabung recht leicht. Es sollte nur darauf geachtet werden, dass stehende Nässe vermieden wird. Ansonsten könnt ihr bedenkenlos auf einen Holzboden in eurem Badezimmer zurückgreifen.

5. Beton

Mosaikfliesen oder ein Parkettboden etwa sind euch nicht besonders genug? Dann solltet ihr auf Beton setzen! Mit einem Boden aus Beton nämlich setzt ihr einen markanten Akzent, den sicher nicht jeder in seinem Badezimmer und auch sonst nicht in anderen Räumlichkeiten hat. 

Das überaus charakterstarke Gemisch aus Zement, Kies und Sand sieht nicht nur klasse aus und verleiht dem Raum einen minimalistischen Look, sondern überzeugt auch mit seinen Eigenschaften. Denn Beton als Bodenbelag ist sehr robust, tragfähig und dadurch beständig. Beton kann ohne große Mühe verlegt werden und ist im Gegensatz zu einem Parkettboden beispielsweise recht kostengünstig. Des Weiteren punktet Beton durch seine Isolierungseigenschaft. Und wird dieser speziell behandelt, muss man sich auch über die Pflege – gerade im Badezimmer – keine allzu großen Sorgen machen, denn er kann auch mit Wasser gereinigt werden.

Nicht nur der Boden, auch Wohnaccessoires aus Beton setzen deutliche Akzente. Wie, das zeigen wir euch hier!

6. Flusskiesel

Neben dem Wohlfühlfaktor, den ein Bad hervorrufen soll, soll auch die Optik ein angenehmes Klima schaffen. Wenn ihr einen ausgefallenen Badezimmerboden bevorzugt, besteht die Möglichkeit einen Flusskieselboden zu verlegen. Dazu werden mediterrane Kieselsteine auf unterschiedlich große Netze geklebt. Das habt ihr vielleicht schon einmal im Baumarkt gesehen. Dadurch lassen sich diese genauso gut wie normale Fliesen verlegen und verfugen. Aber der Effekt ist enorm und ein ganz anderer. Flusskiesel bringt nicht nur ein ganz besonderes Flair in euer Badezimmer, sondern auch Urlaubsstimmung. Neben dem südländischen Charme, den sie verbreiten, kommt man aufgrund der Beschaffenheit ebenso in den Genuss einer natürlichen Fussmassage. Insbesondere eignet sich ein solcher Belag daher für den Duschbereich.

7. PVC als Bodenbelag fürs Bad

PVC ist die Abkürzung für Polyvinylchlorid, aus dem zum Beispiel auch Schallplatten gefertigt werden. Habt ihr das gewusst? Die Vorstellung, einen solchen Boden im Bad zu haben, ist schon ziemlich außergewöhnlich. Wer einmal auf PVCgegangen ist hat sicher gemerkt, dass das Material eher weich ist. Weich ist hier genau das richtige Stichwort, denn Weichmacher sorgen dafür, dass PVC besonders formbar ist. 

Wenn ihr euch also für einen Kunststoffboden in eurem Bad entscheidet, so solltet ihr auf einen extra Wasser abweisenden PVC zurückgreifen. Zudem sollte dieser mehrere Zentimeter dick sein, denn das macht den Boden nicht nur trittweicher und wärmer, sondern nur so kann auch der Feuchtigkeit standgehalten werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Kunststoff einfach auf Fliesen verlegt werden kann. Das kann viel Arbeit sparen. Dabei gilt aber zu beachten, dass die Fliesen zuvor mit Spachtelmasse eben gezogen werden, da sich ansonsten das Fliesenmuster durch den PVC-Boden durchdrückt. Ein Nachteil ist allerdings, dass auf einem PVC-Boden schnell Beschädigungen wie etwa Risse entstehen – im Gegensatz zu beispielsweise Fliesen. Diese können ein erhöhtes Risiko für Schimmelbildung sein. Um das zu vermeiden, sollte der Boden regelmäßig geprüft werden.

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